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FORMARE GmbH
Holz oder Millboard? Welches Material eignet sich für Ihre Terrasse besser? Wenn es darum geht, das richtige Material für Ihre Terrasse auszuwählen, stehen Sie möglicherweise vor einer schwierigen Entscheidung. Soll es Holz oder eben doch eine synthetische Terrassendiele werden? Beide Produkte haben ihre Vor- und Nachteile und es ist empfehlenswert, alle Aspekte sorgfältig abzuwägen, um genau das Produkt auszuwählen, dass am besten zu Ihren Bedürfnissen passt. In diesem Millboard Vergleich wollen wir Ihnen weiterhelfen!
Holz gilt sicherlich als Klassiker und schafft eine natürliche und warme Atmosphäre. Es ist langlebig und kann über die Jahre eine schöne Patina (Oberfläche) entwickeln. Dafür erfordert Holz eine regelmässige Reinigung und Pflege — insbesondere wenn Sie sich für eine geölte Holzterrasse in Accoya, Sipo, oder anderen Holzarten entscheiden.
Millboard hingegen ist ein innovatives Terrassenmaterial, welches zwar wie Holz aussieht, aber kein echtes Holz ist. Es ist wetterbeständig, farbecht und komplett frei von Splittern. Millboard Terrassenböden sind nahezu wartungsfrei und behalten ihre Oberflächenqualität über Jahre hinweg.
Letztendlich hängt die Wahl des Materials von Ihren individuellen Bedürfnissen, Ihrem Budget und nicht zuletzt Ihrer Einstellung zur Umwelt ab. Obschon wir einleitend die beiden Produkte bereits etwas beleuchtet haben, wollen wir nachfolgend vertieft auf die Eigenschaften, Vor- und Nachteile eingehen. So ist sichergestellt, dass Sie sich für das richtige Material entscheiden.
Millboard hat mit Sicherheit einige Vorteile, die es zu einem attraktiven Material für Terrassen macht. Zunächst ist Millboard äusserst wetterbeständig. Es ist gegen Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Pilze und nicht zuletzt Temperaturunterschiede resistent. Dadurch behält es seine Farbe und Oberflächenqualität über Jahre hinweg. Zudem brauchen Sie sich keine Sorgen darüber zu machen, dass die Dielen mit der Zeit morsch werden. Ein weiterer Vorteil von Millboard ist, dass das Material nicht splittert. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie gerne barfuss auf der Terrasse laufen oder wenn Kinder darauf spielen sollen.
Bild: Eine fertig verlegte Millboard Terrasse.
Millboard hat aber nicht nur Vorteile. Wer sich für Millboard entscheidet, entscheidet sich beispielsweise gegen einen nachwachsenden Rohstoff. Zwar gilt Millboard in der Kategorie der Echtholzalternativen als relativ nachhaltig, da es der erste holzfreie Outdoorbelag ist, dessen CO2-Fussabdruck nach ISO 14064-1 zertifiziert wurde. Millboard ist und bleibt aber eine Mineralfaserverbundstoff-Diele (RMC) mit einem Polymer-Kunststoffkern, der durch Glasfasern verstärkt wurde.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Millboard-Diele bei genauer Betrachtung nicht ganz so natürlich aussieht wie ein Holzbrett. Auch wenn Millboard auf den ersten Blick wie Holz ausschaut, repliziert das Produkt bei genauem Hinsehen keinesfalls den Charme und die Textur von echtem Holz. Darüber hinaus erwärmt sich Millboard an warmen Sommertagen wesentlich stärker als Echtholz. Dadurch werden die Dielen warm bis heiss, was eine Barfuss-Begehung im Sommer unangenehm macht. Zu guter Letzt bezeichnen viele Fachpersonen Millboard als teuer. Wir sind da etwas anderer Meinung. Wer Produkte mit ähnlichen Eigenschaften vergleichen möchte, kommt zum Schluss, dass Millboard etwa gleich teuer wie qualitatives Terrassenholz (z.B. Accoya) ist. Millboard ist lediglich im Vergleich zu Hölzern wie Lärche günstiger. Eine Lärchenterrasse darf aber keinesfalls mit einer hochwertigen Terrasse in Accoya oder Millboard verglichen werden, da die Lebensdauer einer Lärchenterrasse gemäss unseren Erfahrungen nur gut 10 Jahre beträgt.
Holz ist seit jeher das mit Abstand beliebteste Material für Lebensräume von Menschen. Holz hat einen natürlichen Charme, strahlt Wärme sowie Natürlichkeit aus und verleiht jeder Umgebung eine hochwertige Optik. Die natürliche Materialisierung sorgt darüber hinaus für eine gemütliche Atmosphäre. Jedes Holzdeck ist in seiner Struktur einzigartig. Des Weiteren ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und gilt somit als besonders umweltfreundlich.
Bild: In Sachen Natürlichkeit und Wärme geht nichts über eine Terrasse aus echtem Holz, in diesem Fall eine Accoya Terrasse.
Auf der anderen Seite erfordert Holz eine gewisse Pflege, um seine schöne Oberfläche zu erhalten. Es sollte regelmässig gereinigt und je nach Oberflächenbehandlung frisch geölt werden. Holz kann im Laufe der Zeit verrotten oder Splitter bilden. Ebenso gilt es sicherlich zu beachten, dass die zuletzt genannten Nachteile nicht für alle Holzprodukte gelten. Qualitative Holzböden in Accoya Gray benötigen beispielsweise wenig Pflege. Verrottung und die Bildung von Splitter sind darüber hinaus bei modifizierten Hölzern wie Accoya ebenso viel weniger ein Thema.
Wenn es um die Haltbarkeit geht, hat Millboard einen Vorteil gegenüber Holz. Da Millboard eine Mineralfaserverbundstoff-Diele ist, gilt das Material als komplett wetterfest, beständig und kann nicht verrotten. Dafür erfordert es auch keine regelmässige Wartung wie Ölen oder Streichen. Die Dielen sauber zu halten, ist jedoch von Vorteil. Bei Millboard kann dies mit einem Hochdruckreiniger und angepasstem Reinigungsdruck problemlos selber ausgeführt werden.
Holz hingegen erfordert etwas Pflege, um seine Haltbarkeit zu gewähren. Eine regelmässige Reinigung, die aber unter keinen Umständen mit dem Hochdruckreiniger erfolgen soll, und das gelegentliche Auffrischen der Ölung sorgen dafür, dass das Holz schön und haltbar bleibt.
Die Installation von Millboard ist im Vergleich zu Holzterrassen unterschiedlich. So ist beispielsweise die Konstruktion einer Millboard-Terrasse vom Hersteller vorgegeben. Der vorgegebene Aufbau sieht eine Verschraubung von oben vor. Die Schrauben werden jedoch in die Oberfläche eingelassen, dass diese nach der Montage nicht mehr sichtbar sind. Nachteilig ist sicherlich die Aufbauhöhe, welche in jedem Fall mindestens 62 Millimeter beträgt. Sprich: Wer eine Millboard-Terrasse nachträglich auf einem Balkon montieren lassen möchte, könnte Probleme damit bekommen, dass die Terrasse höher als beispielsweise die Türschwelle ist.
Bild: Die Aufbauhöhe von Millboard ist relativ hoch. Bei diesem Balkon war genug Platz vorhanden.
Für die Installation von Holzterrassen gibt es verschiedene Systeme. Wir haben im Verlaufe der letzten knapp 20 Jahre unsere Konstruktion verfeinert, die eine geringe Aufbauhöhe und eine hochwertige Optik garantiert.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass Kunden hinsichtlich der Montage mit Echtholzlösungen wesentlich flexibler sind.
Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen ein Terrassenmaterial kann auch der Preis sein. Millboard ist in etwa gleich teuer wie qualitatives Terrassenholz. Langfristig dürfte ein Millboard-Boden aber im Vergleich zu einer behandelten Echtholzterrasse etwas günstiger sein, da er nur sehr wenig Pflege benötigt. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass Millboard-Terrassen noch etwas langlebiger sind als Terrassen aus Echtholz.
Bei der Wahl eines Baumaterials ist es wichtig, auch deren Umweltauswirkungen zu kennen und zu berücksichtigen. Millboard wird zwar primär aus recyceltem Material hergestellt und weist im Vergleich zu anderen Echtholzalternativen einen geringen CO2-Fussabdruck auf. Nichtsdestotrotz ist die Herstellung energieintensiv.
Holz, welches aus nachhaltigen Quellen bezogen wird, schneidet im Umweltvergleich besser ab. Als nachhaltig gelten insbesondere Hölzer, die nach dem FSC-Standard zertifiziert sind. Das Label FSC deutet darauf hin, dass das entsprechende Holz aus einem verantwortungsvoll bewirtschafteten Wald stammt. So wird die Anzahl der geschlagenen Bäume beispielsweise begrenzt, die Verwendung von Pestiziden beschränkt und die Lebensräume der Wildtiere geschützt.
Ebenso gilt es die Entsorgung und Weiterverwendung der beiden Produkte nach dem ersten Lebenszyklus zu beachten. Synthetisch hergestellte Produkte wie z.B. Millboard lassen sich nach der Nutzungsdauer aufgrund des Materialgemischs voraussichtlich nur noch thermisch verwerten (in KVA verbrennen). Accoya kann hingegen z.B. für Tricoya MDF gehackt als Plattenmaterial in einem zweiten Lebenszyklus genutzt werden. Erst nachdem auch die Tricoya-Platten einen Lebenszyklus durchlaufen haben, wird das Holz CO2-neutral verbrannt und in thermische Energie umgewandelt.
Bild: Holz als nachwachsender Rohstoff passt perfekt in das heimische Grün.
Ein weiterer Vorteil ist die Weiternutzung von Holzprodukten nach derer Lebensdauer. So kann Holz beispielsweise weiterverarbeitet oder energetisch verwertet werden.
Um Ihnen bei Ihrer Entscheidung zu helfen, werfen wir einen Blick auf drei Praxisbeispiele von Millboard- und echten Holzterrassen. Diese Beispiele können Ihnen helfen, die für Sie richtige Wahl zu treffen.
Ein Paar entscheidet sich in Sachen Terrasse für Millboard. Die einfache Wartung und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse haben die Kundschaft überzeugt. Sie sind von der täuschend echten Holz-Optik begeistert.
Diese Kundschaft wählte eine behandelte Echtholzterrasse, da sie den natürlichen Charme und die Wärme des Materials schätzen. Sie sind bereit, etwas Pflege in Kauf zu nehmen, um die Schönheit des Holzdecks zu erhalten. Dieses fügt sich perfekt in die stilvoll begrünte Umgebung ein.
Diese Kundin schätzt die natürliche Materialisierung einer Echtholzterrasse sehr und ist begeistert von der schönen Optik. Da ihr der graue Farbton gefällt, entschied sie sich für Accoya Color Gray. Diese Holzterrasse vereint die Vorteile von Echtholz mit den Vorteilen eines Terrassenbelags, der (fast) keine Pflege benötigt.
Die Entscheidung, ob für Sie Millboard oder Echtholz die bessere Lösung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Millboard bietet einige Vorteile wie wenig Pflege und eine hohe Wetterbeständigkeit. Holz hingegen strahlt Natürlichkeit und Wärme aus. Zudem ist es ein nachwachsender Rohstoff.
Modifizierte Holzprodukte wie Accoya vereinen zudem die Vorteile von Echtholzterrassen mit einer sehr hohen Wetterbeständigkeit. Zudem kann mit der Modifizierung aus einer schnell wachsenden Holzart und einer eigentlich minderwertigen Holzart ein ökologisch und langlebiges Material für den Aussenbereich geschaffen werden.
Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, zuerst Ihre individuellen Bedürfnisse zu klären. In einem zweiten Schritt wird es Ihnen aufgrund der eigenen Ansprüche leichter fallen, den passenden Terrassenbelag auszuwählen. Zögern Sie nicht, eine persönliche Beratung mit einem erfahrenen Terrassenbauer wie uns zu vereinbaren, um Muster live zu beurteilen und eine Expertenmeinung in den Evaluationsprozess einfliessen zu lassen.
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